Beschlussvorlage - BV/300/23

Die Stadt Bad Doberan ermittelt die Grundlagen und den Umfang die zur Erstellung und Umsetzung eines kommunalen Moorschutzkonzeptes und einer Nutzungsumstellung, auch wirtschaftlich-nachhaltigen Nutzungsumstellung, notwendig sind.

Dies sollte wie folgt differenziert geschehen:

1.               Moorflächen, die sich vollständig auf unserem Gemeindegebiet befinden
2.               Moorflächen, für die eine Abstimmung mit anderen Kommunen

 (Börgerende, Wittenbeck, Parkentin, Hohenfelde) notwendig ist.

Als nachhaltig-wirtschaftlich soll insbesondere auch die Nutzung, von geeigneten Teilflächen, als Agri-, bzw. Paludi-PV, bei Wiedervernässungsmaßnahmen untersucht werden. Bebaute Flächen sind im Sinne der Nachhaltigkeit (Bestandssicherung und –weiternutzung) dabei auszuschließen.

Auf unserem Gemeindegebiet befinden sich großflächige und vielfältige Arten von Mooren, von den nur ein verschwindend geringer Teil ausreichend beachtet wird, da gesetzlich geschützt (Anlage 2 Braun), alle Niedermoore (Anlage 1 Grün) unterliegen keinem besonderen Schutz und werden seit Jahrzehnten mißachtet, nicht geschützt und immer weiter entwässert. Gründe hierfür sind die landwirtschaftliche Nutzung (Trockenlegung), bzw. eine fehlgeleitete Siedlungswasserwirtschaft, die immer mehr Zuflüsse aus der dringend benötigten dezentraler Einleitung, „abschneidet“, zentral kanalisiert und an den Mooren vorbei, direkt in die Vorfluter einleitet. Damit wird den Mooren der überlebensnotwendige Wasserzufluß entnommen und diese trocknen nach und nach aus. Nicht nur, daß damit die Grundwasserneubildung massiv verschlechtert wird, ausgetrocknete Flächen nicht mehr zum Mikroklima (Sommerkühlung) beitragen können, Flora und Fauna leiden, besonders Katastrophal, aus den austrocknenden Mooren tritt massiv Methan aus – ein Gas, daß in seiner Wirkung lt. IPCC 28-fach so negativ ist, wie CO2.

Daß das Moorbad schlußendlich auch vom hiesigen Moor lebt – sei auch nicht zu vergessen.

Im Zuge der Austrocknung sedimentieren Moore und sind dann unrettbar verloren.

Wir müssen hier dringend, insbesondere auch in Hinblick auf Klimaschutz und Naturschutz (inkl. Umweltschutz – Microklima unserer Stadt) tätig werden.

Seitens der Bundes- und der Landesregierung findet dies immer mehr Beachtung und wird zukünftig wohl gesetzlich verpflichtend. Zur Zeit könnten wir hier noch von Förderungen profitieren, bzw. unter Abstimmung mit der UNB, für andere Projekte der Stadt (Jahn-Weg, etc.) schaffen